01. März 2017
Anfang Dezember hatte die Kurtz Detektei Leipzig im Vermisstenfall Anja Bareinz einen Mantrailingeinsatz durchgeführt, den Sie hier in stark verkürzter Form nachvollziehen können. Frau Bareinz war seit dem 29.11.2016 vermisst worden; gestern, den 28.02.2017, wurde aus der großen Befürchtung Gewissheit: Die Mutter einer zweijährigen Tochter ist tot – ermordet.
Als ihn die Polizei mit einem Durchsuchungsbefehl konfrontierte, wurde der Täter geständig. Er ist ferner für den Mord an der Portugiesin Maria D. verantwortlich, deren Leiche im April 2016 im Elsterbecken gefunden worden war. Die Wohnadresse des Mörders hatten die Personenspürhunde unserer Leipziger Privatdetektei während ihres Trails mehrfach passiert und die vollständigen Ergebnisse der Polizei zur Verfügung gestellt. Dennoch dauerte es noch fast drei Monate, bis die Leiche entdeckt wurde.
Wie bereits im Dezember geschildert, wurde der Mantrailingeinsatz am 05.12.2016 durch diverse ungünstige Faktoren erschwert. Dennoch korreliert der damalige Trail stark mit den gestern vorgestellten Ermittlungsergebnissen der Polizei und erlaubt Rückschlüsse auf den Tatablauf.
Der Startpunkt befand sich am letzten bekannten Aufenthaltsort des Mordopfers, der Bar 55 am Lindenauer Markt. Von dort führte die Spur über die Fußgängerzone zur Gemeindeamtsstraße und weiter auf die Merseburger Straße, wo es an der Ecke zur Demmeringstraße zu vermehrtem Anzeigeverhalten der Mantrailer kam. Wenige Meter entfernt befindet sich die Apostelstraße, in der die Leiche gefunden wurde. Von der Merseburger Straße bog der Trail in die Demmeringstraße ab und folgte dieser bis zur Odermannstraße, von wo die eingesetzte Hündin umkehrte und die Demmeringstraße noch einmal in der Gegenrichtung ablief. Genau auf diesem Weg – in der Demmeringstraße zwischen Merseburger Straße und Odermannstraße – befindet sich das Wohnhaus des Mörders. Ohne tiefere Kenntnis des polizeilichen Ermittlungsstandes, in den weder wir noch die Familie wesentlich involviert wurden, lässt sich zumindest nicht ausschließen, dass sich die Leiche zum Zeitpunkt des Trailings noch nicht am späteren Fundort in der Apostelstraße befand. Momentan warten die Angehörigen, die Öffentlichkeit und auch unsere Leipziger Detektive auf weitere diesbezügliche Informationen der Polizei.
Die Überprüfung des ersten Trails durch eine weitere Mantrailer-Hündin erfasste einen etwas weiter gefassten Trailbereich, der den ersten Trail vollständig umschloss, Anzeigeverhalten an einem Wohnobjekt in der Angerstraße umfasste und ebenfalls durch die Demmeringstraße führte.
Eine Prüfung durch einen dritten Personenspürhund am Elsterbecken, wo im April das erste Opfer des Täters gefunden worden war, blieb ohne Anzeigeverhalten. Entsprechend verwundert es nicht, dass die Leiche im Gegensatz zum ersten Opfer nicht in diesem Bereich gefunden wurde.
Es ist davon auszugehen – denn alles andere wäre grob fahrlässig –, dass die Ergebnisse unseres Trails in die polizeilichen Ermittlungen eingeflossen sind und Hinweise – möglicherweise entscheidender Natur – für die Aufklärung des Falls lieferten. Erwähnung fand dieser Umstand in den Veröffentlichungen von Polizei und Staatsanwaltschaft nicht. Stattdessen drängte man die Angehörigen von behördlicher Seite trotz einer ursprünglichen Kooperationszusage, keine weiteren privaten Ermittlungen zu veranlassen, wechselte mehrfach die innerbehördlichen Sachbearbeiter, ehe zielführende Maßnahmen ergriffen wurden, und verzichtete darauf, die Familie relevant über den Ermittlungsstand zu informieren. Die Verfolgung der Hinweise aus dem Trail setzte erst mit deutlicher Verzögerung ein.
Dass im Bundesland Sachsen traurigerweise noch immer erhebliche Ressentiments gegen den Einsatz von Mantrailern bestehen, die unter anderem in den Bundesländern Brandenburg und Berlin mehrfach zur Aufklärung anderer Mordfälle beigetragen haben und dort hohe Anerkennung besitzen (und zwar ganz genau dieselben Hunde), mussten wir vor Jahren auch schon in einem weiteren Fall erfahren, über den unter anderem RTL berichtete.
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